Fragen der Bürgerinnen und Bürger
#ZukunftKMB
Hier beantworten und veröffentlichen wir alle Fragen von Bürgerinnen und Bürger in Bezug auf die Zukunftsplanung des Klinikum Mittelbaden. Um die Antworten der einzelnen Fragen zu lesen, einfach rechts auf das + Symbol klicken. Falls trotzdem noch Fragen offen sind, können Sie diese gerne an zukunft@klinikum-mittelbaden.de schicken oder den Link zum Kontakformular am Ende dieser Seite benutzen.
Der genaue Flächenbedarf eines möglichen Großklinikums wurde noch nicht abschließend ermittelt. Dies wird erst nach der Entscheidung der Gesellschafter für die zukünftige Struktur festgelegt. Aus Erfahrungswerten anderer Klinikprojekte sind uns Größen zwischen 6 und 9 ha bekannt.
Über die Folgenutzung der heutigen drei Klinikstandorte werden im Bedarfsfall Nachnutzungskonzepte individuell auf die einzelnen Standorte entwickelt. Bisher gibt es noch keine Beschlussfassung bzw. Auftrag der Gesellschafter.
Speisentransporte | 196.753 km pro Jahr |
Lager- und Apothekentransporte | 39.520 km pro Jahr |
Sterilguttransporte | 39.000 km pro Jahr |
Patiententransporte zwischen Bühl und Balg |
10.944 km (Januar bis September 2020) |
Gesamt | 296.217 km = 7 mal um die Erde |
Durch die Konzentration auf einen Standort fallen viele dieser Fahrtwege weg.
Eine weitere ökologische Betrachtung hierzu gibt es noch nicht.
Die Zahl der Verlegungen hat sich in den letzten Jahren durch die zunehmende Spezialisierung und Zusammenlegung von medizinischen Versorgungsbereichen (z.B. Schlaganfallversorgung) kontinuierlich erhöht.
An allen drei Klinikstandorten sind keine Kapazitäten für weitere Bauten vorhanden. Beispiel: In der Klinik Balg wäre die einzig mögliche Erweiterungsfläche für Anbauten auf dem bestehenden Hubschrauberlandeplatz.
Bei einer möglichen Standortauswahl ist die Anbindung an den ÖPNV ein sehr wichtiges Kriterium und wird bei einer Grundstücksauswahl Berücksichtigung finden.
Sollte es zu einer Zusammenführung der Standorte kommen (Einstandortlösung) ist eine breite Mitarbeitereinbindung geplant. Diese sollen ihre Wünsche und Anregungen in Projektgruppen einbringen können. Dies soll bereits zu einem frühen Zeitpunkt erfolgen, damit schon ein Austausch zwischen den einzelnen Teams der verschiedenen Standorte gegeben ist.
Seit Gründung der Klinikum Mittelbaden gGmbH im Jahr 2004 wurden rund 160 Mio. EUR, von denen rund 50 % durch Fördermittel und Zuschüsse der Gesellschafter finanziert wurden, in die Klinikstandorte investiert. Für die laufende Instandhaltung wurden zusätzlich ca. 35 Mio. EUR aufgewendet. Bis zur möglichen Inbetriebnahme eines möglichen Zentralklinikums werden die bisherigen Gebäude weiterhin benötigt und selbstverständlich funktionstüchtig erhalten. In die Versorgungsqualität und Ausstattung wird weiter investiert, so dass eine bestmögliche Versorgung der Patienten sichergestellt ist.
Sanierungen werden im laufenden Betrieb durchgeführt. Beispiel: Umbau Mutter-Kind-Zentrum in der Klinik Balg und führen damit zu einer Belastung für die Patienten und Mitarbeiter. Außerdem könnten zukünftig anstehende Sanierungsmaßnahmen nicht immer im laufenden Betrieb durchgeführt werden, weshalb diese Leistungseinschränkungen und negative wirtschaftliche Auswirkungen zur Folge haben.
Aktuell bleibt die Rastatter Geburtsstation bis zum Ende der Corona-Pandemie (2. Welle) geschlossen. Einer Schließung der Rastatter Geburtshilfe würde eine Beschlussfassung der Gesellschafter vorausgehen. Aktuell gibt es hierzu keine Beschlusslage.
Die Politik fördert und fordert Ambulantisierung z.B. durch fortlaufende Verschärfungen des AOP-Katalogs. Dieser zwingt zukünftig noch mehr, heute stationär erbrachte Leistungen, ausschließlich ambulant zu erbringen.
Des Weiteren gibt es Vorgaben, wie lange eine Behandlung durchschnittlich einen stationären Aufenthalt beanspruchen sollte. Durch diese Rahmenbedingungen sowie den durch den medizinischen Fortschritt werden die durchschnittlichen Verweildauern in den Kliniken weiterhin zurückgehen.
Um den zunehmenden Qualitätsanspruch/Hotelstandard der Patienten gerecht zu werden ist eine höhere Anzahl an Einzelzimmern erforderlich. Aktuell können wir an unseren Klinikstandorten wir diesen Wünschen nicht im vollen Umfang gerecht werden. Zudem ist eine Erkenntnis aus der Corona-Pandemie, dass es wichtig ist Nicht-Corona-Patienten und Corona-Verdachtsfälle zu trennen und trotzdem personelle und technische Ressourcen bündeln zu können. Bei einer Neubaumaßnahme könnten diese wichtigen Erfahrungen direkt in die Bauplanung einfließen. So könnten beispielswiese kritische Strukturen wie die Notaufnahme oder die Intensivstation von vorn herein gespiegelt angelegt werden, so dass im Bedarfsfall kurzfristig eine Trennung in zwei voneinander getrennte Bereiche erfolgen kann. Wichtig ist also eine zukünftig deutlich höhere Zahl von Einbettzimmern um Patienten besser geschützt behandeln zu können.
Der Vorschlag von aktiva geht davon aus, dass bei der 1-Standortlösung 250 Stellen, ca. 375 Mitarbeiter) bei vergleichbarer sehr guten Patientenversorgung weniger als bei der 3-Standortlösung geplant werden müssen. Seit Gründung der Klinikum Mittelbaden gGmbH im Jahr 2004 konnte jede Umstrukturierung in unserem Unternehmen bislang ohne betriebsbedingte Kündigung durchgeführt werden. Aufgrund der langen Vorlaufphase und der vorhandenen Altersstruktur der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird diese Linie auch bei der geplanten Maßnahme beibehalten werden können. Selbstverständlich werden die für die Behandlung unserer Patienten erforderlichen Personalstellen auch kontinuierlich ergänzt, wobei hier im Bedarfsfall die Möglichkeit zur Vereinbarung von zeitlichen Befristungen besteht.
Die Gesellschafter „Stadt Baden-Baden“ und „Landkreis Rastatt“ haben sich in der Vergangenheit klar zu einer kommunalen Trägerschaft positioniert und diese befürwortet.
Sollte es zu einer Einstandortlösung kommen, wird der Standort eine entscheidende Rolle spielen. Ziel ist es, die Erreichbarkeit für die Akut- und Notfallversorgung im Land- und Stadtkreis innerhalb von 30 Minuten für alle Bürgerinnen und Bürger des Land- und Stadtkreises auf heutigem Niveau weiterhin zu gewährleisten.
Bereits heute haben die qualitativ sehr hohen Anforderungen der modernen Medizin dazu geführt, dass wir viele spezialisierte Leistungen nur an einem der drei Standorte anbieten können. So ist zum Beispiel die spezialisierte Schlaganfallversorgung nur am Standort Rastatt möglich, was bedeutet, dass Patienten aus Baden Baden bereits heute am Baden-Badener Klinikum vorbei nach Rastatt transportiert werden. In vielen anderen Bereichen gilt das für die unterschiedlichen Standorte ebenso (Handchirurgie, Wirbelsäulenchirurgie in Bühl; Onkologie, Urologie, Pneumologie und Pädiatrie in Balg; Gefäßchirurgie, Neurologie und Interventionelle Radiologie in Rastatt). In einem Zentralklinikum wären die Patienten, unabhängig von ihrer Erkrankung, immer am richtigen Ort und viele, die Patienten belastende Verlegungstransporte könnten vermieden werden.
Die Rettungswagen sind so ausgestattet, dass moderne Notfall- und Intensivmedizin bereits dort und nicht erst in der Klinik beginnt. Schon heute wird, je nach Notfall nicht mehr das nächstgelegene, sondern der für die jeweilige Erkrankung oder Verletzung am besten geeignete Klinikstandort vom Rettungsdienst angefahren.